Foto: Blue-Army Inside


Zweimal Lambertz reichte nicht

In einer starken Zweiligapartie, in der Fortuna lange Zeit auf gleicher Augenhöhe mitspielte, gewannen am Ende die Hauptstädter mit 4:2. Da half auch nicht, dass Kapitän Lambertz die Fortunen zunächst in Führung brachte und zwischenzeitlich für den 2:2 Ausgleich sorgte. Am Ende gewannen die Berliner und holten sich damit die Tabellenführung zurück.

Cheftrainer Norbert Meier konnte aus dem Vollen schöpfen, so entschied er sich für das siegreiche Team vom verganenen Wochenende. Auf der anderen Seite fehlte Herthas Trainer Markus Babbel sicherlich Kapitän Mijatovic am meisten, der nach seiner Notbremse in Augsburg für zwei Spiele gesperrt wurde. Die Herthaner, beste Heimmannschaft der Liga, legten druckvoll los. Es waren zwei Minuten gespielt, ehe Ramos in einen langen Ball hereinrutschen konnte, zum Glück ging das Leder am linken Pfosten vorbei. Nur eine Minute später war es wieder der kolumbianische Nationalspieler, diesmal verstolperte er allerdings eine Steilvorlage, sonst wäre eine frühe Führung für die Hertha möglich gewesen. Die Fortuna brauchte hingegen acht Minuten, ehe sie erstmals gefährlich vor das Berliner Tor kam, doch Torhüter Aerts konnte die Flanke von van den Bergh entschärfen. Auf der anderen Seite patzte sein Gegenüber Michael Melka mit einer Fausabwehr, die steil in den Himmel ging, den Nachschuss von Lasogga rettete Langeneke auf der Linie (10.). Es entwickelte sich ein flottes Spiel mit vielen Torraumszenen, allerdings auch deutlich mehr Spielanteilen auf der Herthaner Seite. Von daher war es schon etwas überraschend, dass die Fortuna im Olympiastadion in Führung ging. Wieder eine Flanke von van den Bergh, die ein Berliner unglücklich abwehrte und so kam die Kugel zu Andreas Lambertz. Der Mannschaftskapitän setzte dann aus fünfzehn Metern einen abgefälschten Schuss in die Maschen der Hauptstädter. Die Antwort des Tabellenzweiten ließ nicht lange auf sich warten, Lasogga kommt nur vier Minuten später frei vor Keeper Melka zum Schuss, der taucht aber reaktionsschnell ab und verhindert zunächst den Ausgleich. Erneut vier Minuten später ist aber dann auch der Düsseldorfer Schlussmann geschlagen, als Ramos einen langen Ball mit dem Kopf ins Tor verlängern konnte. Die Partie war wieder offen und bis zum Pausenpfiff attraktiv für die über 36.000 Zuschauer.

Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt hatten die Gasgeber. Nach 51 Minuten ging die Hertha in Führung, Rukavytsya traf zum 2:1 aus spitzem Winkel. Die Fortuna aber gab sich nicht auf, kam zu mehreren Möglichkeiten durch den eingewechselten Jovanovic, den Ausgleichtreffer aber musste erneut Mannschaftskapitän Andreas Lambertz erzielen. Van den Bergh war auf links durchgebrochen und spielte den Ball mustergültig auf den Elfmeterpunkt zurück, „Lumpi“ schoss ihn überlegt ins lange Eck. Die Düsseldorfer spürten, dass noch mehr ging und versuchte sogar noch den Siegtreffer zu erzielen, der eingewechselte Dum hätte dies mit einem Schuss auf das kurze Eck fast geschafft, aber Keeper Aerts hatte aufgepasst (73.). Das Spiel war mittlerweile auf hohem Niveau und wogte hin und her. Letztlich konnten die Berliner aber dann erneut das Ruder herumreißen, nach einem Freistoss reagierte der erst 19jährige Lasogga, vergangenes Wochenende schon mit einem Doppeltreffer in Oberhausen erfolgreich, am schnellsten und markierte die erneute Führung. Fortuna warf jetzt alles nach vorne, Trainer Norbert Meier brachte sogar Neuzugang Ilsø, aber es half alles nichts. Die letzten Minuten konnten die Düsseldorfer nur mit neun Feldspielern stürmen, denn Doppeltorschütze Lambertz sah in der 84.Minute die gelb-rote Karte; die beiden Tätlichkeiten, die zuvor an ihm verübt wurden hatte Schiedsrichter Babak Rafati nicht gesehen. In der Nachspielzeit konnten die Berliner dann noch durch einen Konter auf 4:2 erhöhen, ein Ergebnis, dass dem Spielverlauf allerdings nicht gerecht wurde. Die Düsseldorfer hatten gegen den neuen Tabellenführer bis zum Schluss gut mitgehalten, einen Punkt aber konnten sie aus dem Olympiastadion nicht entführen.

Fortuna Düsseldorf vom 23.01.2011